Idee Europahttp://www.dfg.de/aktuelles_presse/ausstellungen_veranstaltungen/damals/editorial_karte.htmlhttp://www.dfg.de/aktuelles_presse/ausstellungen_veranstaltungen/damals/editorial_karte.htmlEuropa ist kein Ort, sondern eine Idee" sagen Philosophen über den Kontinent, der eigentlich keiner ist. Tatsächlich macht erst die Geschichte aus der westlichen Halbinsel Asiens einen selbständigen Erdteil. Dieses Europa wird heute nicht selten auf gängige Kürzel wie EG oder EU, ECU oder Euro reduziert. Das sollte nicht den Blick verstellen auf die historische Dimension der "Idee Europa". Ihre Anfänge reichen weit zurück in die griechisch-römische Antike, und die Spuren ihrer Entwicklung lassen sich über alle Landes- und Sprachgrenzen des Kontinents hinweg verfolgen.
Von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert entstand in der Region zwischen Maas und Rhein ein für die europäische Entwicklung bedeutsamer "Kernraum". Hier bildeten sich gemeinsame Traditionen in der Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Sprachen, Völker und Gruppen, Lebensorte und Gemeinschaftsformen. Hier wurden kulturelle und wirtschaftliche Impulse aus dem Westen wie dem Süden aufgenommen, weiterentwickelt und dann vor allem an den Osten vermittelt. Trotz leidvoller Spannungen, Auseinandersetzungen und Kriege schufen hier Netzwerke von Ideen, Menschen und Gütern die Grundlage für die heutige Europäische Union. Austausch, Begegnung und Konflikte entwickelten "Damals in Europa" Antriebskräfte für gemeinsame Perspektiven.
Die griechische Antike gilt als die Wiege abendländischer Kultur.
Die Grundlagen für die politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung des europäischen Kontinents werden hier gelegt.
Parallel zur Bildung von Stadtstaaten entsteht eine aristokratische Herrschaftsstruktur, die Herrschaft Einzelner wird abgelöst.
Die Stadtstaaten entwickeln Strukturen des Machtausgleichs und der Selbstbestimmung. Themen wie Gerechtigkeit oder ein soziales Gemeinwesen werden durchdacht und diskutiert. Voraussetzungen für die Entwicklung von Rechtsstaaten entstehen.
Das römische Recht (Corpus Iuris Civilis) prägt das Recht vieler europäischer Staaten
und damit auch ihre Identität.
Neben den Bürgerrechten entwickeln die Römer Formen der öffentlichen Ordnung
durch Ämter und Institutionen. Einen besonderen Einfluss erfährt das Imperium Romanum durch das Christentum.
Zunächst werden die Gläubigen verfolgt, besonders grausam unter Kaiser Diokletian
Nur zehn Jahre später, 313, wird das Christentum zur Reichsreligion erhoben.
Dies sorgt auch nach dem politischen Ende des Imperium Romanum (476 n. Chr.) für
eine gewisse kulturelle Kontinuität der christlich-antiken Tradition.
Eméric de Lacroix strebt die Befriedung
der Welt an, Kriege bringen seiner
Ansicht nach nie Gewinn. Ein ständiges Schiedsgericht soll seinem Entwurf
zufolge Konflikte lösen. Sein Plan umfasst auch Maßnahmen für freien Handel und gegen den beginnenden nationalen Protektionismus. Er will sogar Maße und Gewichte in Europa vereinheitlichen.
Lacroix schwebt ein radikaler Föderalismus vor mit kleinen Provinzen und Gemeinden, um Probleme durch unterschiedlich große Staaten zu vermeiden. Außerdem sollen sich kleine Gemeinden und ihre Bürger besser politisch einbringen können.
Damit entwickelt er die Idee eines regionalen und demokratischen Europas.
Für Kant ist es eine Frage der Vernunft, dass die Beziehungen der Staaten unter-
einander durch Gesetze und Verträge geregelt werden müssen.
Nur so könne Frieden geschaffen und gesichert werden. Diese Staatengemeinschaft soll schließlich "alle Völker der Erde" umfassen.
|