Angst vor Erweiterung

Österreichs Manager rechnen mit der Verlagerung von Betrieben nach der Ostöffnung. Eine Steuersenkung hat laut einer Umfrage des Management Clubs Nachrang gegenüber einer Lohnnebenkostensenkung.

WIEN (and). Österreichische Unternehmer und Manager könnten sich durchaus vorstellen, daß Betriebe aus Österreich infolge der Osterweiterung (geplant 2004) abwandern, sollte bis dahin keine Entlastung der Firmen erfolgen. Eine Befragung des Management Clubs unter 192 Mitgliedern ergab, daß 43 Prozent von ihnen mit einer Verlagerung des Standorts in den Osten liebäugeln.

Die Mehrheit (57 Prozent) fürchtet sich allerdings nicht vor einer Abwanderung. Schon heute gebe es die Möglichkeit, in Ländern der EU-Beitrittskandidaten zu produzieren, lauteten die Antworten. Daran würde sich nach dem Beitritt dieser Ländern nichts ändern.

Bei der Entlastung der Wirtschaft messen die Manager einer Lohnnebenkostensenkung erste Priorität bei, deutlich vor steuerlichen Entlastungen (siehe Graphik). 37 Prozent plädieren für die Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags, 36 Prozent fordern eine geringere Besteuerung von Eigenkapital in Unternehmen.

Die Führungskräfte können sich auch mit einer Verschiebung der Entlastungen auf 2004 anfreunden, wenn diese dann umfangreich ausfallen. Vier Fünftel der Befragten geben dieser Variante den Vorzug gegenüber einer weniger umfangreichen Reform, die dafür schon 2003 käme.

16.09.2002 Quelle: Print-Presse
 

 

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